News vom 26.08.2023

Am 14.08. erschien im „Liebenswert“-Magazin ein Artikel, der unter der Rubrik „Schicksal der Woche“ von einer Mutter erzählt, die herausfindet, dass ihr Sohn sich zu Kindern hingezogen fühlt. Es geht hierbei vor allem um die Mutter und ihre Bewältigung dieses „Schicksalsschlags“ und weniger um den Sohn. Im Laufe der Geschichte erbricht sich die Mutter vor ihrem Sohn, nachdem sie von seiner Neigung erfährt und setzt ihn mit den Worten „Du bist nicht mehr mein Sohn“ auf die Straße. Die Sexualität ihres Sohnes bezeichnet sie als „abartig“, „verstörend“, „pervers“ und „absolut unnatürlich“. Dem Sohn, der als Kinderpfleger arbeitet, werden pauschal böse Absichten unterstellt, obwohl seine Kolleginnen ihn für seinen Umgang mit Kindern loben. Die Geschichte endet damit, dass der Sohn in Therapie geht, seine Arbeit mit Kindern aufgibt und stattdessen als Altenpfleger arbeitet.

Im Anschluss an diese Geschichte werden allgemeinere Fragen zum Thema „Pädophilie“ an Prof. Klaus Beier vom Projekt „Kein Täter werden“ gestellt, dessen Aussagen der Geschichte zum Teil direkt widersprechen. Unter anderem unterscheidet er zwischen Pädophilie und pädophiler Störung, bezeichnet Pädophilie als sexuelle Orientierung, die sich niemand aussucht, weist auf die Problematik hin, dass pädophile Jugendliche keine positiven Vorbilder haben und wirbt dafür, Pädophile nicht vorschnell zu verurteilen.

Der Artikel verbindet somit einen ersten, sehr stigmatisierenden mit einem zweiten, sachlichen und größtenteils guten Teil.