Was ist Pädophilie?
Pädophil zu sein heißt sich sexuell und/oder emotional zu Kindern vor Beginn der Pubertät hingezogen zu fühlen. Das Interesse kann sich auf Jungen, Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts beziehen.
Im Allgemeinen sind die Kinder nicht älter als 12 Jahre, wobei das Eintrittsalter in die Pubertät natürlich variieren kann. Entscheidend ist jedoch nicht das Alter, sondern der Entwicklungsstand und der Charakter des Kindes. Pädophilie wird dabei häufig als sexuelle Orientierung des Alters gesehen, so wie Heterosexualität eine sexuelle Orientierung des Geschlechtes ist.
Einige pädophile Menschen fühlen sich (auch) zu Kleinkindern und Säuglingen hingezogen. Dies bezeichnet man als Nepiophilie.
Schätzungsweise ist etwa einer von 100 Menschen pädophil. Grundsätzlich kann es jeder sein, egal ob Frau oder Mann, alt oder jung, und unabhängig von Bildungsstand, sozialen Status und ähnlichen Faktoren. Das heißt, höchstwahrscheinlich kennt jeder mindestens einen pädophilen Menschen in seinem Umfeld. Die meisten pädophilen Menschen erkennen ihre Pädophilie schon zum Beginn der Pubertät. Bemerkbar macht sie sich in der Regel, wenn sich die ersten eigenen romantischen und sexuellen Fantasien und Wünsche herauskristallisieren. Das heißt, dann wenn die meisten Jugendlichen feststellen, sich zum anderen oder zum gleichen Geschlecht hingezogen zu fühlen und vielleicht ihren ersten Freund oder ihre erste Freundin haben, merken Pädophile, dass sie sich zu Kindern hingezogen fühlen. In der Regel ändert sich dies im Laufe eines Lebens auch nicht mehr. Einige Pädophile bemerken aber auch erst später, dass sie sich zu Kindern hingezogen fühlen – z. B. weil sie diese Empfindungen verdrängen oder auf andere Weise erklären wollen.
Dabei kann das Interesse ausschließlich auf Kinder bezogen sein (dann spricht man auch von Kernpädophilie), oder auch als sogenannte pädophile Nebenströmung auftreten. Dabei besteht parallel zu dem Interesse an Kindern auch ein gewisses Interesse an Erwachsenen (Teleiophilie), welche in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden sein kann.
Überschneidungen mit der Hebephilie sind ebenfalls möglich.
Auch darin, wie sich diese Gefühle äußern, sind pädophile Menschen unterschiedlich. Einige verlieben sich und haben kaum bis gar keine sexuellen Gefühle, andere berichten, dass sexuelle Gedanken für sie eher stärker sind und sie sich nicht in Kinder verlieben. Wichtig ist zu verstehen, dass Pädophilie aber grundsätzlich nicht mit einer erhöhten Libido, Zwängen oder Impulskontrollstörungen einhergeht. Auch verfügen die meisten Pädophilen über ein intaktes Moralempfinden.
Es geht bei der Definition ausschließlich um die eigenen Gefühle – nicht um das Handeln. Das bedeutet insbesondere, dass Pädophilie auch nicht mit sexuellem Missbrauch an Kindern gleichzusetzen ist.
Die Forschung knüpft die Sexualität eines Menschen eng an seine Identität. Dem können wir aus eigener Erfahrung heraus zustimmen. Viele pädophile Menschen bevorzugen den sozialen Kontakt zu Kindern und haben selber Spaß an kindlichen Spielen und Aktivitäten.
Für uns bedeutet pädophil zu sein, sich genauso in Kinder verlieben zu können wie sich z. B. eine heterosexuelle Frau in einen Mann verliebt. Die Gefühle unterscheiden sich nicht von denen Teleiophiler.
Wir schätzen Kinder dafür wie sie sind und fühlen uns in ihrer Gegenwart wohl. Wir mögen ihre Lebensfreude, ihre fröhliche Naivität, ihren Sinn für Humor, ihre grenzenlose Offenheit. Auch pädophile Menschen haben in der Regel einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und wollen, dass es Kindern gut geht. Viele pädophile Personen haben daher den Wunsch nach einem normalen Alltag mit einem Kind, ganz ohne sexuellen Kontakt – nach Spiel, Spaß und dem gemeinsamen Entdecken der Welt. Wir sehen Kinder nicht als „unfertige“ Erwachsene oder einen Ersatz für diese an, sondern als kleine Persönlichkeiten mit Bedürfnissen, die sich von denen Erwachsener unterscheiden.