News vom 31.03.2023
Diesen Donnerstag stellte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 vor.
Im Deliktbereich Kinderpornografie setzte sich dabei der Trend der letzten Jahre fort, die Statistik verzeichnet einen leichten Anstieg der Fälle von 7,4 %. Damit stiegen die Fallzahlen in diesen Bereich allerdings weniger stark an, als die Anzahl der Straftaten insgesamt: über alle Straftaten hinweg verzeichnete die Statistik einen Anstieg von 11,5 % gegenüber dem Vorjahr. Umso dramatischer ist dafür der Bereich der Jugendpornografie, in dem es einen Zuwachs von 32 % gab. Faeser nutzte die Gelegenheit, um an dieser Stelle entgegen der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag Werbung für die umstrittene Chatkontrolle und Vorratsdatenspeicherung zu machen.
Auch im letzten Jahr war dabei ein signifikanter Anteil der Tatverdächtigen Minderjährige. Mit 41,1 % war fast jeder zweite Tatverdächtige, gegen den wegen Kinder- oder Jugendpornografie ermittelt wurde, unter 18 Jahre alt. Insgesamt wurde letztes Jahr ein dramatischer Anstieg an Kindern verzeichnet, die verdächtigt wurden Straftaten begangen zu haben.
Besonders interessant sind außerdem Taten von Inverkehrbringen, Erwerb und Besitz von Sexpuppen mit kindlichem Erscheinungsbild (§ 184l StGB). Dies war von der letzten Regierung trotz fehlender Evidenz einer von derartigen Puppen ausgehenden Gefahr oder Schädlichkeit im Juli 2021 unter Strafe gestellt worden. Die diesjährige Kriminalstatistik ist damit die erste, in der Daten zu Verstößen gegen das Verbot gesammelt wurden.
Insgesamt wurden 32 vollendete Straftaten in dem Bereich verzeichnet. Diese teilen sich auf 29 Tatverdächtige (26 Männern und drei Frauen) auf. Bei Verurteilung drohen den betroffenen Personen bis zu fünf Jahren Haft.