News vom 13.09.2022

Die Enquetekommission zur Verbesserung des Kinderschutzes und zur Verhinderung von Missbrauch und sexueller Gewalt an Kindern hat diesen Montag ihren Abschlussbericht vorgestellt. Die Kommission war vom niedersächsischen Landtag nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle in Lügde gebildet worden, um Fragestellungen im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch zu erörtern und konkrete Handlungsvoschläge zu erarbeiten.

Der Abschlussbericht verwendet leider eine stellenweise unpräzise Terminologie und enthält insbesondere keine scharfe Definition des Begriffs Pädosexualität, der an einigen Stellen als Synonym für Pädophilie und an anderen Stellen als Bezeichnung für Missbrauchstäter verwendet wird. Ebenso wird auf Basis des inzwischen veralteten ICD-10 argumentiert, dass Pädophilie eine Krankheit sei, was wir grundsätzlich anders sehen.

Dennoch enthält der Bericht auch einige Forderungen zum Themenbereich Pädophilie, die wir für sinnvoll halten und voll unterstützen. Dazu zählt insbesondere:

  • Der Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft und bei Fachkräften. Speziell solle der Unterschied zwischen Pädophilie und Kindesmissbrauch vermittelt werden.
  • Mehr und niedrigschwellige Hilfsangebote für pädophile Menschen, auch in Form von Online-Therapieplattformen
  • Medienkampagnen zur Entstigmatisierung und Wissensvermittlung zum Thema Pädophilie in der Gesamtgesellschaft
  • Vermehrte Forschung zur Wirkung von Pornografie mit kindlich aussehenden Darsteller:innen sowie kindlichen Sexpuppen

Der knapp 140 Seiten lange Bericht kann hier auf der Webseite des Landtags Niedersachsens heruntergeladen werden