News vom 03.09.2022

Auf dem International Film Festival in Toronto, Kanada, findet nächste Woche die Weltpremiere eines weiteren Filmes statt, der sich mit dem Thema Pädophilie beschäftigt. Der Film „Sparta“ des österreichischen Regisseurs Ulrich Seidl ist die Fortsetzung des auf der diesjährigen Berlinale gezeigten Films „Rimini“. Aus der Inhaltszusammenfassung des Filmfestivals geht hervor, dass sich der Film die Geschichte eines Mannes folgt, der mit seiner Freundin nach Rumänien auswandert und sich dort mit seiner bisher unterdrückten Pädophilie auseinandersetzen muss.

Noch vor der Weltpremiere umkreisen den Film allerdings negative Schlagzeilen und schwere Vorwürfe. Einem ausführlichen Bericht des Spiegels zu Folge waren die Dreharbeiten durch rücksichtsloses Ausnutzen der minderjährigen rumänischen Schauspieler gekennzeichnet. So seien die Eltern der Kinder gar nicht über das Thema des Films aufgeklärt und unter Vorwänden vom Filmset ferngehalten worden. Kinder seien ohne Vorbereitung oder psychologische Betreuung in belastende und traumatisierende Situationen gebracht worden, in denen sie mit Gewalt, Nacktheit und Alkoholismus konfrontiert wurden. In einigen Fällen sollen die minderjährigen Schauspieler sogar gewaltsam dazu gezwungen worden sein, sich vor laufender Kamera auszuziehen.

Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, handelte es sich bei den Dreharbeiten um nichts anderes als Kindesmissbrauch. Womit aus dem Film im Wortsinn wohl eines werden würde: eine Missbrauchsdokumentation. Seidl selber streitet die Vorwürfe in einer Stellungnahme ab und bezeichnet sie als „unzutreffende Darstellungen, Gerüchte oder aus dem Kontext gerissene Vorkommnisse am Set.“