News vom 09.01.2022

Am 01. Januar diesen Jahres ist die 11. Version des ICD offiziell in Kraft getreten. Der ICD ist das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebene Diagnosehandbuch, in dem alle von der WHO anerkannten körperlichen und psychischen Krankheiten aufgelistet sind.

Mit der 11. Version ist eine lange Liste von Änderungen umgesetzt worden. Entscheidend für das Thema Pädophilie ist dabei vor allem, dass Pädophilie darin nicht mehr grundsätzlich als Krankheit zählt. Eine sogenannte „pädophile Störung“ (Code 6D32) kann zwar immer noch diagnostiziert werden, allerdings nur dann, wenn der Betroffene stark unter seiner Pädophilie leidet oder anderen Schaden zufügt. Während in der Vorgängerversion Pädophilie noch grundsätzlich unter dem Code F65.4 als Krankheit gelistet war, sind somit Pädophile, die unter ihrer Sexualität nicht leiden und niemandem schaden nach ICD-11 nicht als gestört zu betrachten. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Der ICD-11 ist im Moment noch nur in einer englischen Version verfügbar, an einer deutschen Übersetzung wird derzeit gearbeitet. Es ist zu erwarten, dass nach deren Fertigstellung das Gesundheitssystem in den nächsten Jahren an den ICD-11 angepasst wird und damit auch in Deutschland gültig wird. Grundsätzlich verlangt die WHO, dass nach einer Übergangszeit von fünf Jahren nur noch der ICD-11 eingesetzt wird.

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